Der Atem des Lebens

 

Der Atem des Lebens (geschrieben am 07.02.2024)

Es ist noch gar nicht lange her, um genau zu sein, etwa 14 Tage, da wurde ich "quasi" in letzter Minute mit Blaulicht und Tatütata ins Krankenhaus gebracht. Ich hatte eine Lungenembolie und bin dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen - in der Tat.

Diese Worte zu schreiben, machen es umso deutlicher und klarer! Ich bin ein "Überlebender"! Das macht was mit Einem!

In meinem Fall, beginne ich es erst jetzt zu realisieren. Ich wäre wirklich beinahe gestorben!

In dieser Phase fällt alles was du glaubtest, es wäre wichtig, von dir ab. Das Materielle verliert an Wert - es ist unbedeutend, was du hast - oder nicht. Was du glaubtest haben zu müssen - oder nicht. Reichtum - Armut - Geld - ein großes Auto - Erfolg - das alles spielt keine Rolle mehr.

Selbst Beziehungen - Familie - Verwandte - Freunde - Kollegen, erhalten eine neue Bedeutung, denn sie können dir nichts abnehmen - sie können nicht für dich gehen, auch wenn sie es wollten, es funktioniert so nicht. Letztendlich stehst du alleine und im Prinzip ohne alles - sozusagen nackt - so wie du geboren wurdest, am Rand des Lebens. Diesen Schritt gehst du allein, oder du wachst auf und bleibst noch eine Weile.

Allerdings verändert es dein Bewusstsein und deine Sichtweise auf das Leben. Ich frage mich zum Beispiel: Wofür all die Dramen in meinem Leben? Damit meine ich, meine Einstellung dazu - weshalb fühlte/fühle ich mich von so vielen Dingen - die in meinem Leben geschehen sind - verletzt - gedemütigt - nicht respektiert - nicht gehört - nicht gesehen - nicht wahrgenommen?

Letztendlich, am Rande der Klippe, scheint sich das aufzulösen, wie ein Nebel, der sich verflüchtigt. Eine bislang unbekannte Klarheit macht sich breit - je mehr ich den Atem des Lebens (wieder) in mir spüren kann, wächst eine neue Kraft - eine neue Energie und es ist eine fast kindliche Neugier - eine Freude, auf das, was noch kommen mag.